Zahnerkrankungen Meerschweinchen und Kaninchen

 

Welche Probleme können entstehen?

Die Zähne dieser Nagetiere wachsen lebenslang. Durch Genetik und Zucht (Wunsch nach kurzer Nase) sowie häufig falscher Fütterung entstehen Zahnfehlstellungen, vermehrtes Längenwachstum  sowie Zahnspitzen. Diese können sowohl den Schneide- als auch die Backenzahnbereich betreffen und führen zu Schleimhautverletzungen, erschwerter Aufnahme von Futter, Schmerzen beim Kauen bishin zu Abszessen und Kieferknochenveränderungen.

 

Durch richtige Fütterung erreicht man einen ständigen Abrieb der Zähne.

  • rohfaserreiches Futter, das kein schnelles Sättigungsgefühl entstehen lässt (Heu als Haupt- bestandteil des Futters)
  • morgens und abends Zugabe von frischem Grünfutter zur Vitaminversorgung (Kräuter, Gras, Paprika, Fenchel, o.ä.)
  • Wasser zur ständigen Verfügung
  • Vermeiden von calciumreichem (Grünrollis, Milch- drops, o.ä.) und kohlenhydratreichem Futter (Brot, Körner, o.ä.)
  • Tierärztliche Maßnahmen in der Praxis

Zahnbehandlung

Bei einer Zahnkontrolle wird die gesamte Maulhöhle gründlich untersucht. Einen ersten Eindruck kann die Untersuchung am wachen Patienten bringen, meist ist jedoch eine Sedation mittels Inahaltionsnarkose sowie Röntgenbilder für eine genauere Untersuchung notwendig.

Zahnspitzen oder zu lange Zähne können häufig in der gleichen Sitzung  mittels moderner Zahneinheit korrigiert werden. Hinterher sollte das Gebiss aller vier Wochen, später eventuell in größeren Abständen kontrolliert werden.

In einigen Fällen ist es ratsam, einzelne Zähne zu entfernen oder umfangreichere Korrekturen des Gebisses vorzunehmen. Dafür sind ein gesonderter Termin und eine andere Narkose notwendig.

Sollte ihr Tier die Futteraufnahme einstellen, konsultieren sie uns bitte spätestens am nächsten Tag, da Kaninchen und Meerschweinchen eine kontinuierliche Futteraufnahme benötigen. Sind Zahnprobleme bekannt, so halten sie stets Critical Care zur Zufütterung bereit.